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06.10.2010

Spitex-Kongress Biel: ein Rückblick

Die Nachfrage nach Pflege und Betreuung zu Hause wird in den nächsten Jahren weiter steigen; gleichzeitig wird es schwieriger, genügend Personal zu finden. Am 5. Nationalen Spitex-Kongress vom 9./10. September 2010 haben 850 Fachleute in Biel die Zukunft der Branche diskutiert. Die Spitex muss pflegende Angehörige noch gezielter unterstützen, selber mehr Ausbildungsplätze anbieten und sich noch besser mit Spitälern und Ärzten vernetzten. Dies sind drei der Erkenntnisse aus dem Kongress.
 

Der Fortschritt der Medizin und Pflege ermöglicht es, dass immer mehr Behandlungen ambulant durchgeführt werden können. Auch die Einführung der Fallpauschalen in den Spitälern dürfte den Trend verstärken, dass die Spitex künftig mehr und auch komplexere Fälle wie schwerkranke Menschen und Sterbende in ihren letzten Lebenswochen betreuen wird. Wenn sich Spitexorganisationen in Netzwerken mit Spitälern, Ärzten und Heimen einbinden, können pflegebedürftige Menschen schneller und auch reibungsloser in eine andere Institution übertreten. Auch lassen sich dank organisationsüberreifender Zusammenarbeit Spezialdienstleistungen anbieten, die sich eine Spitexorganisation alleine nicht leisten könnte; etwa psychiatrische Pflege oder Kinderspitex. Dies zeigten Forschungsarbeiten sowie Beispiele aus der Praxis, die am Nationalen Spitex-Kongress vom 9./10. September 2010 in Biel vorgestellt worden sind.

Vermehrt selber Berufsleute ausbilden
Eine der 19 Veranstaltungen am Kongress beleuchtete die Problematik des sich abzeichnenden Mangels an qualifiziertem Pflegepersonal. Begegnen kann Spitex dieser Situation auf verschiedenen Ebenen: einerseits muss Spitex mehr Berufsleute selber ausbilden, andererseits können gute Arbeitsbedingungen wie ausgewogene Einsatzzeiten, klare Kompetenzen, interessante Weiterbildungsmöglichkeiten und faire Entlöhnung massgeblich dazu beitragen, dass Mitarbeitende lange im Betrieb bleiben. Ein weiterer Themenblock widmete sich den pflegenden Angehörigen. Ein Forschungsteam der Universitäten Bern und Zürich stellte die Ergebnisse ihrer Studie „SwissAgeCare-2010“ vor, die der Spitex Verband Schweiz bestellt hatte. Die Untersuchung beschreibt die Situation von Menschen, die zu Hause ihre Angehörigen pflegen und betreuen. Dabei zeigt die Studie auch auf, mit welchen Schwierigkeiten pflegende Angehörige kämpfen, etwa mit fehlenden Entlastungsmöglichkeiten.

Entlastung für pflegende Angehörige schaffen
Für die Spitex ergeben sich aus der Studie verschiedene Ansatzpunkte für eine gezieltere Unterstützung von pflegenden Angehörigen. Die Spitex könnte verstärkt Informations-, Vermittlungs- und Koordinationsaufgaben zwischen allen Beteiligten übernehmen, sowie pflegerisch-betreutes Wohnen und flexible Entlastungsmöglichkeiten anbieten. Wichtig sind zudem gezielte Weiterbildungen, welche die Ressourcen und Probleme von pflegenden Angehörigen beleuchten.

Stéphanie Mörikofer-Zwez, Präsidentin des Spitex Verbands Schweiz, zog kurz nach dem Kongress ein erstes Fazit: Der Kongress habe wichtige Impulse geliefert für die Entwicklung der Spitex. „Ich bin überzeugt, dass die Non-Profit-Spitex ihre Hausaufgaben machen und auch in Zukunft ihren Auftrag im Dienste der ganzen Bevölkerung erfüllen wird“, so die Spitex-Präsidentin.

(Quelle: SVS, 10. September 2010)

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