Dosierungsfehler bei Eltern

Forscher der Universität New York untersuchten, wie häufig Fehler beim Dosieren flüssiger Medikamente durch Eltern auftreten. Dies prüfen sie für verschiedene Dosierungshilfen und in Zusammenhang mit der Gesundheitskompetenz der Eltern. Die Dosierung der Eltern wurde als korrekt bewertet, wenn sie die korrekte Menge nicht um mehr als 20% unter- oder überschritt (zw. 4-6 ml). Eine Abweichung von 20-40% wurde als kleiner Fehler und eine Abweichung von mehr als 40% als grosser Fehler bewertet. Dosierungsfehler traten besonders häufig bei Dosierungsbechern auf. 25% der Eltern machten damit grosse Fehler. Dabei handelte es sich es sich vorwiegend um Überdosierungen. Am wenigsten Fehler traten bei der Verwendung von Tropfer und Spritzen ohne Adapter auf. Eltern mit eingeschränkter Gesundheitskompetenz machten etwa zweimal häufiger Dosierungsfehler, unabhängig von der Dosierungshilfe. Die Studie zeigt ein grosses Sicherheitsproblem in der Arzneimitteltherapie von Kindern und hat grosse Praxisrelevanz, da zunehmend auch Medikamente mit grossem Risikopotenzial (z.B. orale Chemotherapie) durch Eltern ambulant abgegeben werden. Die Studie legt nahe, dass Dosierbecher vermieden werden und dass bei regelmässiger Abgabe von Medikamenten und bei Arzneimitteln, die ein hohes Schadenpotenzial aufweisen, die Eltern unter Anleitung einer Fachperson die Zubereitung und Dosierung der Medikamente trainieren sollten.

Studie: Yin, HS/Mendelsohn, AL/Wolf, MS et al. (2010): Parents‘ medication administration errors: role of dosing instruments and health literacy. In: Archives of Pediatrics and Adolescent Medicine. 164: 181-186.

(Quelle: Stiftung für Patientensicherheit)