Informationen des Spitex Verbands Schweiz
INFO 2 / März 2007
Pflegefinanzierung: Hearing der nationalrätlichen Kommission
VertreterInnen der verschiedenen Leistungserbringerverbände konnten am Hearing vom 23. Februar vor der nationalrätlichen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK-N) ihre Position zur Neuordnung der Pflegefinanzierung erläutern. Der Spitex Verband Schweiz war durch die Präsidentin Stéphanie Mörikofer-Zwez sowie die Zentralsekretärin Beatrice Maze-nauer vertreten. Die SGK-N wird das Geschäft vom 25.-27. April beraten. Wann der Nationalrat darüber befinden wird, ist offen.
Ambulante psychiatrische Pflege:
Einheitliche Anwendung der KLV-Mindestanforderung
Die Konkretisierung der ab 1.7.2007 geltenden Mindestanforderungen an das Personal für die Bedarfsabklärung der ambulanten psychiatrischen Pflege (vgl. INFO 1/2007) ist komplexer als erwartet.
Das BAG hat die Mitte Januar beim BAG deponierte Anfrage, wie die neue Bestimmung von KLV Art. 7, Abs. 2bis konkret auszulegen sei, am 15. März 2007 beantwortet. ie Kernaussagen des BAG:
1. Die KLV verlangt für die Bedarfsabklärung eine Pflegefachperson mit zwei Jahr Erfahrung in Psychiatrie.
2. Eine Weiterbildung in Psychiatrie kann nicht verlangt werden, weil die Weiterbildungen in Pflege nicht reglementiert sind.
3. Weil zwei Jahre Praxis verlangt werden, reicht einerseits eine rein theoretische Weiterbildung in Psychiatrie nicht, um die Anforderung zu erfüllen. Andrerseits wird aber die Praxis angerechnet, die im Rahmen einer Ausbildung erworben wurde. Die Praxis kann bei allen Leistungserbringern erworben werden, die psychiatrische PatientInnen behandeln.
Der Spitex Verband Schweiz, SBK, FMH sowie Fachärztegesellschaften haben in der Zwischenzeit gemeinsame Kriterien für die Definition der Berufserfahrung erarbeitet. Zudem einigten sich die Organisationen auf ein mögliches Anerkennungsverfahren. Der Kriterienkatalog wird nun dem BAG zur Stellungnahme unterbreitet.
Der Zentralvorstand hat die mit den genannten Leistungserbringern gemeinsam erarbeiteten Berufserfahrungskriterien am 19. März 2007 im Sinne einer Empfehlung für die Basisorganisationen genehmigt. Wir werden die Kantonalverbände auf dem Laufenden halten. Die Empfehlungen finden Sie unter www.spitexbe.ch > Interna > Aktuell
Versichertenkarte wird eingeführt
Wie der Presse zu entnehmen war, hat der Bundesrat auf das Jahr 2009 die Einführung der Versichertenkarte beschlossen. Die Karten werden von den Versicherungen im Laufe des Jahres 2008 an ihre Versicherten abgegeben. Mit dem elektronischen Einlesen der Versichertendaten soll in einem ersten Schritt die Abrechung von Leistungen in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung vereinfacht und die Effizienz erhöht werden. Die Karte ermöglicht aber bereits auch die Speicherung gewisser medizinischer Angaben. Der Spitex Verband Schweiz konnte als Mitglied der Strategiegruppe des BAG seine Meinung einbringen und hat sich dafür eingesetzt, dass die Spitex-Organisationen in allen Bereichen ein Leserecht erhalten. Zum Abrufen der aktuellen administrativen Daten wurde unter Be-rücksichtigung der Spitex die Möglichkeit eines Offline-Verfahrens ausgearbeitet. Welche konkreten Auswirkungen die Einführung der Versichertenkarte für die Spitex-Organisationen haben wird, ist noch nicht bekannt.
Die Versichertenkarte ist der erste Baustein der umfassenden E-Health-Strategie, die Bund und Kantone bis im Jahr 2015 umsetzen wollen.
Tarife
Pflege-Rahmentarife leicht erhöht
Das EDI hat die Pflege-Rahmentarife der Teuerung angepasst und die Tarifobergrenze rückwirkend auf den 1. Januar 2007 angehoben:
• Grundpflege in einfachen und stabilen Situationen (Fr. 30.- bis 48.-)
• Grundpflege in instabilen und komplexen Situationen sowie Leistungen im Bereich Untersuchung und Behandlung (Fr. 45.- bis 69.50)
• Bedarfsabklärung und Beratung auf ärztliche Verordnung (Fr. 50.- bis 74.50)
Liste Tarifverträge 2007
Das Zentralsekretariat hat die Liste mit der Übersicht der kantonalen Tarifverträge aktualisiert. Die Daten basieren auf den Angaben der Kantonalverbände.
Bildung
Neue Mitarbeiterin im Zentralsekretariat
Margrit Blaser Hug (blaser@spitexch.ch) wird neue Verantwortliche für das Ressort Bildung im Zentralsekretariat. Sie tritt die Stelle am 17. April an. Margrit Blaser Hug verfügt über eine breite Berufserfahrung: ursprünglich Pflegefachfrau, studierte sie später an der Universität St. Gallen. Sie war unter anderem als Berufsschullehrerin tätig, arbeitete als Berufsbildungsexpertin in einer kantonalen Gesundheitsdirektion und leitete eine Pflegeheimgruppe sowie einen grossen Spitex-Betrieb in der Stadt Zürich.
Anerkennung ausländischer Diplome und Ausweise
Bisher hatte das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) InhaberInnen von ausländischen Ausbildungsabschlüssen auf Gesuch hin eine Bestätigungen der Berechtigung zur Titelführung «Höhere Fachschule HF» ausgestellt. Im Zuge des am 1. Januar 2007 in Kraft getretenen Leistungsvertrages zwischen dem Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) und dem SRK sind beide Vertragspartner bestrebt, ein einheitliches Verfahren anzuwenden. Da das BBT im Rahmen des Gleichwertigkeitsverfahrens für die in seinem Zuständigkeitsbereich ste-henden ausländischen Ausbildungsabschlüsse keine Berechtigung zur Führung des Berufstitel erteilt und dies in den massgebenden Gesetzen auch nicht vorgesehen ist, stellt das SRK seit dem 1. Februar 2007 ebenfalls keine «HF-Bestätigungen» mehr aus. Das SRK empfiehlt jedoch den Behörden und Arbeitgebern, diese Personen zu den gleichen Bedingungen anzustellen wie InhaberInnen von Diplomen und Fähigkeitsausweisen, die ihre Ausbildung in der Schweiz absolviert haben. Weitere Informationen unter:
registry@berufsbildung-srk.ch, www.bildung-gesundheit.ch
Qualität
Qualitätsindikatoren-Projekt:
DORE-Gesuch bewilligt, Startschuss gefallen
Erfreuliches zum Qualitätsindikatoren-Projekt: Die Zürcher Hochschule Winterthur (Departement Gesundheit) begleitet das Projekt wissenschaftlich und hat für den Projektteil «Definition von Qualitätsindikatoren und Datenanalyse» beim DORE-Fonds (Nationalfonds für praxisorientierte Forschung der Fachhochschulen) ein Unterstützungsgesuch eingerecht. Das Gesuch ist nun mit höchster Priorität bewilligt worden. Damit ist der Startschuss für das Pilotprojekt gefallen. Bereits Spitex-Organisationen aus zehn Kantonen haben sich zur Beteiligung entschieden. Ein Aufruf an all jene Kantonalverbände, deren Mitgliedorganisationen mit einer lizenzierten Software von RAI-HC Schweiz arbeiten, ist Ende Januar erfolgt.
Kommunikation
Werbekampagne 2007-2010:
Plakat auch im APG-Weltformat
Die neue Spitex-Werbekampagne stösst bei den Basisorganisationen auf reges Interesse: Fast täglich treffen neue Bestellungen beim Online-Shop der Partnerdruckerei Ue-belhart ein (www.uebelhart.ag/print-shop/, Benutzername: spitex; Passwort: spitex). Aufgrund der Nachfrage ist die Plakatserie nun zusätzlich auch im APG-Weltformat F4 lieferbar. Die Auslieferung ist in diesen Tagen gestartet. Neu- und Nachbestellungen sind während der ganzen Dauer der Kampagne bis Frühling 2010 jederzeit möglich.
Füller-Inserate
Flankierend zur redaktionellen Medienarbeit führt der Spitex Verband Schweiz seit gut einem Jahr eine Füller-Inserat-Kampagne – mit sehr erfreulichem Ergebnis. Namhafte und auflagenstarke Zeitungen wie die NZZ, der «Blick», die Coop-Zeitung oder die Pend-lerzeitungen «20 Minuten» und «heute» publizierten kostenlos Inserate bei freiem Platz.
Marketing
IBA: Partnerschaft entwickelt sich erfreulich – Basisorganisationen profitieren
Die Sponsoring-Partnerschaft mit der Büromaterial-Firma IBA AG entwickelt sich sehr erfreulich. Der Vertrag ist um eine weitere Periode verlängert worden. Immer mehr Spitex-Organisationen profitieren direkt vom nationalen Spitex-Rahmenabkommen, indem sie ihr Büromaterial bequem und zu günstigen Preisen bei IBA beziehen.
Die Vorteile:
• Grosskunden-Rabattstufe «Profit-Top», unabhängig vom eigenen Umsatz
• keine Versandkosten
• kein Mindestbestellbetrag
• kein Kleinmengenzuschlag
• Versand (bei Bestellung bis 14.00 Uhr) noch am gleichen Tag
Auf www.iba.ch können mit dem entsprechendem Login jederzeit die aktuellen Spitex-Spezialpreise abgerufen werden. Persönliches Spitex-Passwort anfordern unter www.iba.ch, Rubrik «Login».
Mobility CarSharing verlängert Neukunden-Aktion für Spitex
Mobility CarSharing verlängert die Spezialaktion für Spitex um ein Jahr bis Ende 2007: Für jede neu gelöste Kundenkarte (Mobility-Card) erhalten die Spitex-Organisationen eine Gutschrift von CHF 50.-.
Mobility bietet auf den individuellen Kundenbedarf abgestufte Modelle an, die sehr interessant sein können für Spitex-Organisationen . Beispielsweise:
• für sporadische Einsätze, z.B. ungewöhnlich hohem KlientInnenaufkommen.
• als Outsourcing der Fahrzeugflotte (Umstellung der gesamten Spitex-Flotte auf Mobility).
• Fest reservierte Benützungszeiten (z.B. fix für die Morgen-/Abendeinsätze) sind je nach gewähltem Modell möglich.
• Fahrzeuge können beim Spitex-Stützpunkt stationiert werden.
• Grosse Modellpalette: vom Smart bis zum Transporter (z.B. bei Rollstuhltransport)
• Um Fahrzeugunterhalt, Reparaturen, Winterpneus Versicherungen, Vignette, Parkplatzmiete kümmert sich Mobility.
Weitere Informationen und ein Anmeldefor-mular finden Sie im beiliegenden Flyer sowie unter www.spitexch.ch > Aktuelles > Kommerzielle Partnerschaften > Mobility CarSharing.
Veranstaltungen
SBK: Pflegekongress, 9. bis 11. Mai 2007, Montreux
Der diesjährige Pflegekongress des SBK vom 9. – 11. Mai 2007 beleuchtet jeden Tag eine andere Facette der professionellen Beziehung in der Pflege:
Die Pflege - im Mittelpunkt der Beziehung – Ist es vorstellbar, jemanden zu pflegen, ohne mit diesem Menschen in Beziehung zu treten?
Das Team - eine Beziehungsgeschichte – Kann man eine Atmosphäre des Wohlbefindens schaffen, Heilung oder ein Leben in Würde ermöglichen, ohne mit dem Team und den Fachpersonen zu kommunizieren, die der Patient dazu braucht?
Das Umfeld - Fundament der Pflegebeziehung – Kann man Qualität erzielen, ohne das Umfeld zu berücksichtigen, in dem die einen gepflegt werden und die anderen pflegen?
Programm/Anmeldung: www.sbk-asi.ch, kongress@sbk-asi.ch, Tel. 031 388 36 36
Lesenswert
Masterarbeit "Spitex als Aufgabe der Gemeinden"
Johanna Ciliberto, ehemalige Präsidentin des Spitex Kantonalverbands Luzern, hat in ihrer Masterarbeit für die rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Luzern das rechtliche Verhältnis zwischen Spitex-Organisationen und den Gemeinden beleuchtet. Die Arbeit "Spitex als Aufgabe der Gemeinden" kann unter http://www.weblaw.ch/de/content_edition/edition_weblaw/magister.asp heruntergeladen werden (nur D).
Handbuch Ökologie und Entsorgung
Vor zwei Jahren haben der Verband Zürcher Krankenhäuser und H+ Die Spitäler der Schweiz gemeinsam ein Handbuch mit CD „Ökologie und Entsorgung“ herausge-geben. Das Handbuch soll Spitälern, Pflegeheimen und Spitex-Organisationen eine umfassende und kompetente Antwort zu allen Ökologiefragen im Gesundheitswesen liefern. Besonderen Wert haben die Autoren auf eine praxisgerechte Gestaltung gelegt. Neu ist das Handbuch in elektronischen Form (Compact Disc) auch Französisch und Italienisch erhältlich.
Bezug deutsche Version (Handbuch inkl. CD, Fr. 150.–): Verband Zürcher Krankenhäuser, Astrid Overney, Tel. 044 943 16 66, info@vzk.ch, www.vzk.ch
Bezug französische/italienische Version (CD, Fr. 120.–): H+ Les Hôpitaux de Suisse, Tél. 031 335 11 11, geschaeftsstelle@-hplus.ch, www.hplus.ch
Dies und das
Merkblätter: Tipps für den Umgang mit sehbehinderten Menschen
Wird eine Person blind oder taubblind, ist nichts mehr so, wie es war. Bekannte Gesichter werden plötzlich nicht mehr erkannt. Ohne fachkundige Schulung und Unterstützung sind gewohnte Verrichtungen und die Orientierung in und ausserhalb der eigenen vier Wände kaum mehr möglich. Auch das Umfeld muss sich mit der Behinderung auseinandersetzen, um auf die Bedürfnisse dieser Menschen eingehen zu können. Der Schweizerische Zentralverein für das Blindenwesen (SZB) stellt speziell für Pflegefachfrauen/-männer diverse Merkblätter zur Verfügung. Sie sollen dem Fachpersonal helfen, wie es Menschen mit einer Sinnesbehinderung begegnen und unterstützen kann.
Die Merkblätter und weiteres Informationsmaterial sind in deutscher und französischer Sprache erhältlich und können kostenlos beim SZB online über www.szb.ch oder Telefon 071 223 36 36 bestellt werden.
Stiftung GenerationPlus: Eulen-Award 2007
Die Stiftung GenerationPlus, gegründet auf Initiative des Schweizerischen Seniorenrates, will die Lebensqualität und Autonomie von älteren Menschen erhöhen. Mit dem erstmals zu vergebenden Eulen-Award werden deshalb innovative, praxisbezogene Projekte ausgezeichnet, die das körperliche und geistige Wohlbefinden der älteren Generation verbessern. Der Award ist mit 10'000 Franken dotiert. Zusätzlich wird eine Einzelperson mit einem Sonderpreis von 5000 Franken ausgezeichnet. Alle eingereichten Arbeiten werden mit einem Sachpreis honoriert.
Gemäss Mitteilung der Stiftung prämiert die Jury Arbeiten, die sich mit Gesundheitsförderungs-, Betreuungs- und Pflege-Projekten für die ältere Generation befassen. Auch seniorenfreundliche Wohnformen, Konzepte für berufliche Neuorientierung nach dem Alter 50 und altersgerechte Kommunikations- und Begegnungsformen können Themen einer Arbeit sein. Angesprochen sind Universitäten, Fachhochschulen, Institutionen und Organisationen des Pflege- und Sozialbereiches sowie Einzelpersonen. Eingabetermin ist der 30. Juni 2007. Informationen: Edmond E. Bürgi, Präsident des Stiftungsrats, Tel. 056 634 20 21, e.buergi@bluemail.ch.