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29.08.2007

Umgang mit aggressivem Verhalten während der Körperpflege bei dementen Klient/innen

Das Problem: Die Spitex-Mitarbeiterin möchte bei einem dementen Klienten die tägliche Körperpflege vornehmen, dieser will sich nicht waschen lassen und reagiert aggressiv.

Allgemeine Gedanken dazu: Barbara Backhaus, Leiterin Pflegedienst Spitalnetz Bern stellt fest: «Eine einfache Lösung gibt es in solchen Fällen nicht.» Sie beobachtet allerdings im Alltag, dass manchmal etwas getan wird, ohne Sinn und Zweck zu hinterfragen. Hier findet sie es wichtig, immer im Hinterkopf zu halten: «Demente Patienten leben oft in einer anderen Welt. Deshalb eignen sie sich leider kaum für unsere strukturierte Welt, und das macht es wohl so schwierig.»

Lösungsansätze: Silvia Mörker, Pflegeberatung Spitalnetz Bern, hat im Spital-Alltag die Erfahrung gemacht, dass die grössten Probleme bei der Intimpflege auftauchen. In solchen Fällen hat sie ihre Strategien: «Ich versuche in der Regel nichts zu erzwingen. Im Spital haben wir den Vorteil, dass wir ja 24 Stunden um die PatientInnen herum sind und sich so meistens irgendwann eine Gelegenheit ergibt – beispielsweise wenn die Patientin auf dem WC war – wenigsten die Hautverhältnisse zu kontrollieren.»

Das ist für Spitex-MitarbeiterInnen, die nur eine begrenzte Zeit bei den KlientInnen sind, schwieriger. Für sie kann es hilfreich sein, sich zu fragen: «Wenn PatientInnen weder dekubitus-gefährdet noch inkontinent sind: Welchen Stellenwert hat die Körperpflege überhaupt, und für wen muss die Körperpflege gemacht werden– für PatientInnen, für Pflegende oder für Angehörige?»

Auch im Spital-Alltag kommt es häufig vor, dass die PatientInnen sich schon am frühen Morgen anziehen, ohne dass sie sich gewaschen haben. Solche Situationen nimmt Silvia Mörker gelassen: «Früher hätte ich den PatientInnen die Kleider wieder ausgezogen, was häufig zu Konflikten führte (logisch, oder?), heute lasse ich solche Aktionen sein und versuche im Alltag einmal eine passende Situation zu finden, um vielleicht die Patientin dazu anzuleiten, sich das Gesicht und die Hände zu waschen. –Und sonst gibt es ja einen nächsten Tag.» Für Spitex-Mitarbeitende ist es besonders wichtig, die persönlichen Gewohnheiten der PatientInnen zu kennen, und dazu sind die Angaben der Angehörigen hilfreich.

Das Spitalnetz Bern verfügt auch über eine Methodikkartei «Ganzkörperwaschungen», in der unter anderen Möglichkeiten eine beruhigende Ganzkörperwaschung beschrieben ist.
Sie finden die Kartei als PDF im Anhang.

Weitere Informationen: Unter www.alz.ch/d/html/_infomaterial.html können unter anderem folgende Broschüren oder Bücher bestellt werden:

  • Handbuch der Betreuung und Pflege von Alzheimer-Patienten
  • Tipps für Angehörige und Betreuende
  • Alzheimerkranke begleiten
  • Pflegeplanung zu Hause 
     



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