Arme verzichten häufiger auf Pflegeleistungen
Wer in Armut lebt oder von Armutsgefährdung betroffen ist, verzichtet häufiger auf Pflegeleistungen und beurteilt seine Gesundheit als weniger gut.
Ergebnisse aus einer 2011 durchgeführten Studie zu Einkommen und Lebensbedingungen bei Schweizer Haushalten zeigen: Bei Personen mit Armutsgefährdung ist der Anteil der Personen mit einem nicht guten selbst wahrgenommenen Gesundheitszustand fast doppelt so hoch wie bei den Personen mit höherem Einkommen. Am deutlichsten zeigt sich dies bei Männern zwischen 45 und 64 Jahren sowie bei Frauen zwischen 25 und 44 Jahren. Ausserdem gaben 4.7% der Wohnbevölkerung ab 16 Jahren an, innerhalb eines Jahres mindestens einmal aus finanziellen Gründen auf eine medizinische oder zahnärztliche Untersuchung verzichtet zu haben. Dabei zeigen sich keine geschlechtsspezifischen Unterschiede. Häufig handelt es sich dabei um Personen ohne nachobligatorische Ausbildung oder um ausländische Staatsangehörige aus dem südeuropäischen Raum.
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