Managed-Care-Vorlage: Ärzteschaft unterstützt Referendum
Eine Mehrheit der FMH-Mitglieder spricht sich für ein Referendum zur Managed-Care-Vorlage aus. Im Oktober wird die Ärztekammer Stellung beziehen, wie die Umsetzung eines Referendums erfolgen soll. Auch wenn integrierte Versorgung zu fördern ist, stösst die aktuelle Vorlage bei zentralen Punkten auf das Unverständnis der Ärzteschaft.
Die Managed-Care-Vorlage, welche das Parlament seit mehreren Jahren berät, war in den vergangenen Wochen Auslöser einer Urabstimmung innerhalb der FMH. Über 35 000 Mitglieder waren aufgefordert, sich dazu zu äussern. Die Resultate zeigen: Gut zwei Drittel der FMH-Mitglieder befürworten ein Referendum zur Managed-Care-Vorlage.
Das Ergebnis der FMH-Urabstimmung zeugt von einer deutlichen Unzufriedenheit der Ärzteschaft mit der aktuellen Vorlage, welche noch Gegenstand der laufenden parlamentarischen Session ist. Auch wenn sich die Ärztekammer im Mai 2011 für die Verschiebung des Entscheids bis nach der Schlussabstimmung im Parlament ausgesprochen hat, überzeugen die Rahmenbedingungen für die Umsetzung von integrierter Versorgung die Mehrheit der FMH-Mitglieder schon vor der Bereinigung der letzten Differenzen im Parlament nicht. Die FMH-Mitglieder lehnen nicht Managed Care grundsätzlich ab, sondern erachten das vorliegende Gesetz als missglückt. Stein des Anstosses ist u.a. die zwingende Budgetmitverantwortung für Leistungserbringer, und die Einschränkung der freien Arztwahl durch einen höheren Selbstbehalt für Patienten, welche nicht in einem Managed-Care-Modell versichert sind.
Am 26. Oktober 2011 werden die 200 Delegierten der Ärztekammer über die Umsetzung dieses Urabstimmungsresultats beraten.
(Quelle: Medienmitteilungen FMH vom 22. und 26. September 2011)